Yoga und irgendwelche Substanzen? Das passt irgendwie nicht zusammen. Nun gut, in meiner Brust schlägt mehr als ein Herz – das eines Yogis und das eines Schmerz-Patienten. Lasst uns also ein paar schummrige Ecken ausleuchten.
Es gibt viele Gründe, irgendwelche Substanzen zu sich zu nehmen. Unser Körper ist eine riesige Chemiefabrik und verwertet nicht nur Nahrung sondern mag auch allerlei andere Wirkstoffe und gar Toxine wegstecken. Es gibt Menschen, die sind auf Medikamente angewiesen. Verträgt sich das mit Yoga? Damit wir dies gleich im Sack haben:
1. Aspirin & Co. – mit Oropax zum Hörtest
Druck im Kopf, der Nacken zieht, irgend ein Gelenk ist nicht ganz im Lot. Aber die Yogastunde möchtest du nicht skippen. Der Griff zum Aspirin, Voltaren, Ibuprofen, Ponstan (oder was so in der Schublade liegt) ist schnell gemacht. Es bringt dich durch die Stunde und danach geht es dir bestimmt wieder top, wirst du denken.
Kurz: Lass die Pille und das Pülverchen vor der Yoga-Stunde sein. Wie sollst du bitte innerhalb deiner persönlichen Grenzen arbeiten, wenn du diese nicht spürst. Vor allem beim Yin-Yoga gilt: Schmerzmittel sind ein absolutes Nogo. Wir arbeiten mit ganz feinen Sensationen und versuchen, Schmerz zu vermeiden. Das geht nicht mit betäubten Schmerzrezeptoren. Du fügst dir mit grosser Wahrscheinlichkeit eher Schaden zu als, dass du dir etwas gutes tust.
2. CBD & So. – Runterfahren mit Turbo
CBD bzw. Cannabidiol ist eines der nicht psycho-aktiven Cannabinoide der Hanfpflanze. Als Kraut geraucht oder als Extrakt sonst wie eingenommen wirkt es entzündungshemmend, entspannend und angstlösend. Es wird auch bei Schmerzen eingesetzt, ist aber kein Schmerzmittel. Es blockiert nicht das Schmerzempfinden sondern kann die Ursache wie Entzündungen oder anhaltende Muskelkrämpfe reduzieren. Eigentlich eine gute Sache. Mir persönlich hat es geholfen, als alle anderen Pillen und Spritzen versagt haben.
CBD ist in Mode gekommen. Extrem. Man findet’s in speziell gezüchtetem Gras, ganz legal, als Öl, in Vaping-Pens, in Crémes und Kosmetika und sogar als Tröpfli für nervöse und schmerzgeplagte Hunde und Katzen (Chillax-Keks für’s Büsi hier).
Werbe-Einblendung: Am 29. Februar um 15.00 gibt’s einen Workshop im Balboa zum Thema «CBD und Recovery». Ich werde dort ein kurzes interaktives Intro mit Breathwork übernehmen. Danach gibt’s ein wenig wissenschaftliches Rund um CBD, ein paar Müsterchen (von Heidis Garden) zum Probieren und im Anschluss sogar eine Yoga-Praxis (nicht von mir). Details und Anmeldung hier.
Zurück zum Thema. Würde ich CBD für Yin-Yoga empfehlen? Nein. Die Praxis beinhaltet zwar Aspekte der Entspannung, bei der CBD bestimmt helfen könnte. Wir wollen beim Yin-Yoga aber Reaktionen im Körper auslösen, damit dieser sich selber flickt. Warum sollten wir ihm bei dieser Arbeit mit einer Substanz reinpfuschen?
Vor allem bei Yoga Nidra ist CBD auch recht en vogue. Ich kenne mich damit aber (noch) zu wenig aus. Darum werde ich bei Gelegenheit an eine CBD-Infused Yoga-Nidra Session heranwagen. Kaputt gehen sollte hier wiederum nichts. 🤔
3. Cho & Co. – als natürliches Antidepressiva
Geht Schoggi unter Doping? Eine antidepressive Wirkung wird ihm ja nachgesagt. Kakao-Zeremonien haben auf jeden Fall ihren Reiz und ich bin gespannt, welche Wirkung die Schoggi zusammen mit den entsprechenden Ritual haben kann. Ist auch auf der Liste und ich berichte, sobald ich eine selbst erlebt habe.
4. Der ganze Rest
Alle anderen Substanzen wie Alkohol, LSD, Pilze und irgendwelches Zeug — ob nun mikro- oder makrodosiert — haben meiner Meinung nach in der Yoga-Praxis nichts verloren.
Falls du anderer Meinung bist oder eine neue Droge oder Substanz hast, die ich nicht behandelt habe oder vielleicht mal ausprobieren sollte, schreib mir doch ein Zeile. Ich freue mich auf Feedbacks und Erfahrungen, die du gemacht hast.
Bild Credits: Kimzy Nanney on Unsplash